Hallo! Wie schön, dass du den Weg zu meinem Blog gefunden hast. Mein Name ist Philipp Jeschke und ich freue mich auf den Austausch mit dir – als Kolleg*in oder als Musiker*in, der*die sich für Themen rund um Audio-Produktion interessiert.
2020 habe ich mein eigenes Tonstudio ins Leben gerufen. Wenn du als Musiker*in professionelle Recordings machen möchtest oder einen bereits aufgenommenen Song gemixt haben möchtest, bist du bei mir genau richtig.
Doch … wieso eigentlich?
Wir als Tonmeister, Musikproduzenten, Audio-Engineers sollten uns selbst mindestens einmal gefragt haben: Was macht eigentlich meine Expertise aus? Das ist für uns sinnvoll, denn wir können dadurch unsere Fähigkeiten besser kommunizieren. Und das ist für dich als Musiker*in fair, denn du solltest dir in deinem eigenen Interesse die Frage stellen, wieso du solche wichtigen Dienstleistungen eigentlich in fremde Hände gibst – und in welche.
Auch wenn es im Audio-Bereich viele verschiedene Arbeitsschwerpunkte gibt, würde ich sagen, dass es mindestens vier Kernbereiche gibt, in denen ein Tonstudio Expertise verkörpern sollte:
1. Wissen:
Das nötige Wissen ist tatsächlich sehr umfangreich – da wirst du mir als Kolleg*in sicher zustimmen. Ich liste hier einige Fragen auf, auf die ich als Audio-Engineer meiner Ansicht nach Antworten kennen sollte:
- Was genau ist eigentlich Schall?
- Wie genau sind musikalische Klänge eigentlich physikalisch beschaffen und wie unterscheiden sie sich voneinander?
- Wie nehmen wir Geräusche überhaupt wahr?
- Wie funktioniert das Equipment, das bei professionellen Audio-Produktionen eingesetzt wird?
- Wie funktioniert die Software, mit der ich Recordings professionell durchführen und bearbeiten kann?
Denn: Wissen ermöglicht fundierte Entscheidungen. Zum Beispiel Entscheidungen darüber, welches Equipment ich nutzen möchte, welche Software ich bevorzuge, wie ich meinen Raum akustisch optimal gestalte usw.
2. Praktische Fähigkeiten:
Diese Fähigkeiten beziehen sich vor allem auf die Arbeitsschritte selbst, die wir im Verlauf einer Produktion durchlaufen:
- Wo stelle ich welches Equipment auf (Mikrofon-Position, Verkabelung, etc.)?
- Wie gestalte ich den Ablauf einer Recording-Session?
- Woher weiß ich, wann genug Material aufgenommen ist, um damit gut weiter arbeiten zu können?
- Wie gelange ich bei der Nachbearbeitung in der Software schnell zu guten Ergebnissen?
3. Ein geschultes Gehör:
Gehörbildung lässt sich nur durch jahrelanges Training aufbauen. Als Audio-Expert*in muss ich z. B. beurteilen können:
- Wird der Klang bei der Recording-Session sauber aufgenommen oder muss ich etwas verändern (z. B. an der Mikrofon-Position)?
- Welche Frequenzen muss ich bei der Nachbearbeitung in einzelnen Instrumenten oder in der Stimme boosten oder cutten?
- Was muss ich in einem Mix vielleicht noch optimieren, damit alles ausgewogen hörbar ist?
4. Kommunikation:
Mit das aller wichtigste bei einer Recording-Session ist, dass du dich als Musiker*in wohl fühlst. Sonst wirst du am Ende nicht die Performance einfangen, mit der du beim Hören selbst zufrieden bist. Dafür ist es aber wichtig, dass wir als Audio-Engineers angemessen kommunizieren können:
- Wie schaffe ich eine entspannte Grundatmosphäre?
- Wie melde ich zurück, wenn eine Stelle in einem Song noch nicht so gut geklappt hat, wie es nach meiner Einschätzung vielleicht möglich wäre?
- Wie biete ich andere konstruktive Anregungen an?
- Wie gehe ich mit Verbesserungswünschen von dir als Musiker*in um?
Bestimmt hast du als Kolleg*in Ergänzungen. Bitte fühl dich herzlich eingeladen, sie als Kommentar zu posten. Ich würde mich über einen Austausch freuen!
Zuletzt sei noch gesagt: Auf diesem Blog wirst du zu vielen verschiedenen Themen, die oben angesprochen wurden, Infos und Diskussions-Gelegenheiten finden. Dabei wird für jeden Komplexitäts-Geschmack etwas dabei sein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und freue mich auf deine Kommentare und spannende Diskussionen.
Philipp Jeschke